Freitag, 26. April 2013

Vor die Wand gefahren

Zunächst konnte ich gar nicht glauben, was ich da lesen mußte: Die Telekom will für Vielnutzer ihrer Internetverbindungen die Geschwindigkeit drosseln. Das ist keine "Drossel", das kann nur eine Ente sein, habe ich gedacht. Selbst bei der Telekom muss es doch vernünftige Menschen geben. Jedenfalls hatte ich früher mal welche kennen gelernt. Aber: Tempus fugit. Offenbar war ich auf dem Holzweg. Die Meldung war richtig, der Telekom-Vorstand meint es ernst. Sofort stellte sich mir die Frage: Was hat die Telekom ihrem Vorstandsvorsitzenden Obermann eigentlich getan, dass er so einen Unsinn mitmacht? Das kann doch nur ein vergiftetes Abschiedsgeschenk sein. Denn jeder einigermaßen vernünftige Berater muss dem Telekom-Chef abgeraten haben, die eigene Werbelinie derart zu beschädigen. Seit Jahren wirbt der Magenta-Riese doch mit seinem schnellen Netz. Deswegen waren ja viele neue Kunden gekommen und alte geblieben, obwohl von Mitbewerbern mit Kampfpreisen gearbeitet wurde. Und nun fährt die Telekom das schnelle Netz, also ihr Flaggschiff, vor die Wand. Das ist so als würde BMW auf der Höhe des Erfolges alle Autos bei 50 km/h drosseln und Ferrari nur noch Elektroautos verkaufen würde. Den richtigen Motor gäbe es dann nur noch gegen Aufpreis. Der gesamte Telekom-Vorstand hat damit einen kapitalen Bock geschossen. Alle seine Mitglieder sollten deswegen unmittelbar frei gestellt und auf irgendeinem Hochsitz ausgesetzt werden.

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