Mittwoch, 20. Februar 2013

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Wenn Frank Schirrmacher,einer der Herausgeber der FAZ, in seinem neuesten Buch schreibt, die Medien seien dabei, sich unseres Alltags zu bemächtigen, hat er wohl nicht ganz Unrecht. Dass sie sich in Teilen der Politik bereits bemächtigt haben, merkt man nahezu jeden Tag. Da geraten Bericht und Meinung pausenlos durcheinander, Nachrecherchen werden nur noch bei Sonnenschein durchgeführt und Meinungsumfragen ohne Rücksicht auf Verluste veröffentlicht. Selbst vor sehr persönlichen Angriffen nach ebenso persönlichem Heranwanzen an Politiker wird ja nicht mehr zurückgeschreckt. Der Politikerberuf gerät in der Öffentlichkeit immer mehr in Generalverdacht, dorthin befördert von Journalisten, die meinen, sie könnten den Job des Regieren eigentlich viel besser als die dafür gewählten Personen. Gerade eben erleben wir wieder ein solches Projekt. Natürlich, es ist Wahljahr. Viele Medientätige sträuben sich mit Händen und Füßen dagegen, dass es Schwarz-Gelb noch einmal schafft. Erfolge werden bewusst klein geredet, oder fallen ganz unter den Tisch. Die Wähler, die gleichzeitig Leser, Radiohörer und Fernsehzuschauer sind, sollen für dumm verkauft werden. Gottseidank gelingt das aber nicht vollständig. Die Medienkonsumenten sind schlauer als man in den Redaktionen manchmal denkt. Wie die FAZ heute berichtet, ist ein Wechsel gar nicht gewünscht. In drei von vier Umfragen liegt die FDP bei 5, ja sogar bei 6 Prozent. Das lässt hoffen, dass dem Einfluss auf die politischen Gemüter doch noch Grenzen gesetzt sind. Für die FDP gilt: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen